In der heutigen Fertigungswelt ist Echtzeittransparenz im Shopfloor unerlässlich. Betriebsdatenerfassung (BDE) und Maschinendatenerfassung (MDE) liefern die notwendigen Informationen, um Produktionsplanung und -optimierung effektiv zu gestalten. Während BDE ein muss als Voraussetzung für unsere KI-basierte Feinplanung ist, ist MDE die „Cherry on Top“
BDE & MDE: Die Datenbasis für smarte Produktionsplanung
BDE-Systeme erfassen wichtige Betriebsdaten wie Fertigungszeiten, Maschinenrüstzeiten und Produktionsstatus. MDE hingegen konzentriert sich auf Maschinendaten wie Laufzeiten, Stillstände und Störungen. Gemeinsam ermöglichen sie eine präzise Analyse der Produktionsprozesse und liefern die Grundlage für fundierte Entscheidungen in der Feinplanung. Doch Daten allein genügen nicht – ihr volles Potenzial entfalten sie erst, wenn sie intelligent genutzt werden. Genau hier kommt Advanced Planning and Scheduling (APS) ins Spiel.
Was ist BDE (Betriebsdatenerfassung)?
Die Betriebsdatenerfassung zielt auf die manuelle oder teilautomatisierte Erfassung von produktionsrelevanten Prozessdaten ab. Sie dokumentiert Abläufe und Zustände, die meist vom Menschen initiiert oder bestätigt werden.
Typische BDE-Daten:
- Auftragsstart und -ende
- Gut- und Ausschussmengen
- Rüst- und Stillstandszeiten
- Personalzeiten (z. B. Anwesenheit, Schichtbeginn)
- Rückmeldungen über Arbeitsschritte oder Fertigungsfortschritt
Was ist MDE (Maschinendatenerfassung)?
Die Maschinendatenerfassung hingegen erfolgt vollautomatisch direkt an der Maschine – in Echtzeit und ohne manuelle Eingriffe. Sie liefert objektive Informationen über den technischen Zustand und die Aktivität der Anlagen.
Typische MDE-Daten:
- Maschinenlaufzeiten
- Zykluszeiten
- Maschinenstillstände (mit Störgrund)
- Energieverbrauch
- Sensor- oder Messdaten (z. B. Temperatur, Vibration)
APS: Dynamische Feinplanung für den modernen Shopfloor
APS-Systeme nutzen die in Echtzeit erfassten Daten aus BDE und MDE, um Produktionspläne kontinuierlich und dynamisch zu optimieren. Dabei werden Maschinenverfügbarkeit, Kapazitätsgrenzen, Materialflüsse und Personalressourcen laufend berücksichtigt.
Was bringt das konkret in der Praxis?
1. Höhere Ressourcenauslastung
- Weniger Leerlaufzeiten durch automatische Neuzuteilung von Aufträgen bei Maschinenstillstand
- Bessere Rüstoptimierung durch geschickte Auftragsfolge (z. B. Farbreihenfolge bei Lackieranlagen)
2. Kürzere Durchlaufzeiten
- Vermeidung unnötiger Wartezeiten, z. B. durch Materialverfügbarkeit
- Schnellere Taktung bei Engpassmaschinen durch dynamische Priorisierung
3. Hohe Reaktionsfähigkeit bei Störungen
- Automatische Umplanung bei:
- plötzlichen Maschinenstillständen (MDE)
- Eilaufträgen mit höherer Priorität
- Personalausfällen oder Materialverzögerungen
4. Transparente Simulationen
- „Was-wäre-wenn“-Analysen ermöglichen fundierte Entscheidungen:
- Was passiert, wenn eine Maschine morgen ausfällt?
- Wie wirkt sich eine zusätzliche Nachtschicht auf Liefertermine aus?
Workflow Management: Effizienz durch Integration
Durch die Integration von BDE, MDE und APS in ein umfassendes Workflow Management können Unternehmen ihre Produktionsprozesse nahtlos steuern. Dies führt zu einer verbesserten Transparenz, schnelleren Reaktionszeiten bei Störungen und einer insgesamt effizienteren Produktionskette.
Fazit: Daten vernetzen, Potenziale heben
Die Kombination von BDE, MDE und APS bildet das Fundament für eine moderne, effiziente und transparente Produktionsplanung. Unternehmen, die diese Systeme integrieren, sind besser gerüstet, um den Herausforderungen der Industrie 4.0 zu begegnen und ihre Produktionsprozesse kontinuierlich zu optimieren.
